
Schaut hin bei Menschenhandel!
Jedes Jahr werden weltweit Millionen Erwachsene und Kinder verkauft und ausgebeutet. Sie landen in der Zwangsprostitution, Bettelei und vieles mehr - auch in der Region Ostwestfalen-Lippe. Die Frauenberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel, NADESCHDA, rief zusammen mit der Gleichstellungsstelle Paderborn und anderen zur Aktion „Blue Blindfold“ auf, das in Deutsch „Schau hin bei Menschenhandel!“ bedeutet.

Stoppt Gewalt gegen Sexarbeiter*innen
„Stigmatisierung und Diskriminierung von Sexarbeiter*innen ist Teil gesellschaftlicher Diskurse zu Sexarbeit“, stellt Birgit Reiche, Leitende Pfarrerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen, fest. Kein Gewerbe sei so umstritten, wie das der Prostitution, weiß Reiche. Am 2. Juni wird deshalb der Welthurentag zum 48. Mal begangen, um der Stigmatisierung entgegenzuwirken.

139 Prostituierte in OWL betreut
Elena ist 38 und alleinerziehend. Die Bulgarin hat in unterschiedlichen Städten in NRW als Prostituierte gearbeitet. Als sie den Weg zur Prostituiertenberatung THEODORA fand, war sie obdachlos. Ihr fünfzehnjähriger Sohn war vor kurzem - nach dem Tod der Großmutter in Bulgarien - nach Deutschland gekommen. Mit Hilfe von THEODORA fand Elena einen Job in der Gastronomie. Es wurden Anträge auf aufstockende Leistung beim Jobcenter beantragt, somit konnten die beiden krankenversichert werden. Der Sohn hat einen Platz in einer Integrationsklasse erhalten und inzwischen haben die beiden eine Wohnung gefunden.

Bericht 2022
Sie halten den Bericht über das letzte Projektjahr des Projektes "ProBat" in der Hand, das von 2019 bis 30.06.2022 durch den Europäischen Hilfsfonds für den am stärksten benachteiligten Personen (EHAP) gefördert wurde. Durch die europäische Förderung konnte die Arbeit von THEODORA seit 2016 aufrechterhalten werden

Forderungen der Beratungsstelle Theodora zur NRW-Wahl zu Prostitution
Politikerinnen und Politiker in Nordrhein-Westfalen sind gefordert, sich für eine verbindliche Absicherung und Weiterentwicklung der behördenunabhängigen Beratungsangebote für Prostituierte einzusetzen. Obwohl in der nun endenden Legislaturperiode der Antrag der aktuellen Regierungsparteien CDU und FDP „Nein! Zum Sexkaufverbot des Nordischen Modells – Betroffenen helfen und nicht in die Illegalität abschieben“ im Parlament und mehreren Ausschüssen behandelt worden ist und Gegenstand einer Anhörung war, sind viele Forderungen bis heute nicht umgesetzt.