
Austausch zu Prostitution, Zwangsprostitution und Menschenhandel
Corinna Dammeyer von der Frauenberatungsstelle für Betroffene von Menschenhandel, NADESCHDA, Diana Dimitrova von der Prostituierten- und Ausstiegsberatung THEODORA sowie Pfarrerin Birgit Reiche, Geschäftsführerin der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen e.V. tauschten sich mit Vertreterinnen aus Politik, Ministerien und Kommunen über die Situation von Sexarbeiter*innen in NRW aus.

Politische Forderungen der Beratungsstelle THEODORA zur Kommunalwahl 2025 in NRW zum Themenbereich Prostitution
Politikerinnen und Politiker in Städten und Kommunen sind gefordert, sich für eine verbindliche Absicherung und Weiterentwicklung der behördenunabhängigen Beratungsangebote für Prostituierte einzusetzen. Die Prostituierten- und Ausstiegsberatungsstelle THEODORA in Trägerschaft der Evangelischen Frauenhilfe in Westfalen sieht gerade auf der kommunalen Ebene zahlreiche konkrete Handlungsmöglichkeiten: So ist bei der konkreten Umsetzung des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) vor Ort der Schutzgedanke für Prostituierte in den Mittelpunkt zu stellen!

Zeichen setzen gegen die Diskriminierung von Prostituierten
„Es ist ein besonderer Tag, den wir besonders begehen wollen – und zwar mit den Prostituierten“, stellen die Beraterinnen von THEODORA heraus. „Die Beratungsstellen sind häufig die einzigen Räume, in denen ihre gesellschaftlich tabuisierte Tätigkeit akzeptiert wird.“ Am 2. Juni wird deshalb der Welthurentag zum 50. Mal begangen, um der Stigmatisierung entgegenzuwirken. Die Beraterinnen führten daher in der ersten Juniwoche zahlreiche Gespräche und verteilten ihre Visitenkarten und Flyer mit Blumen in möglichst vielen Clubs, Bars, Appartements, Wohnungen, Wohnwagen und Kneipen in Ostwestfalen-Lippe.

Kino Matinee erfolgreich
„Wir haben uns riesig gefreut, dass so viele Frauen unserer Einladung zur Kino-Matinee gefolgt sind und alle Plätze im Saal belegt waren“, freuten sich die Organisatorinnen. Die Resonanz auf den Film „Wunderschöner" war sehr groß. Es kamen Frauen jeden Alters.

Jahresbericht 2024
Zwei besondere Themen haben die Arbeit von THEODORA in Jahr 2024 begleitet: zum einen die laufende Evaluierung des Prostituiertenschutzgesetzes (ProstSchG) und zum anderen die lauter werdenden Stimmen für ein Sexkaufverbot.

Intensive Beratung von 111 Sexarbeiterinnen in OWL
Sabrina kommt aus Rumänien und ist Sexarbeiterin. Als sie starke Unterleibsschmerzen bekam, war sie ratlos: Was tun ohne Krankenversicherung? Sabrina befürchtete, sich mit Geschlechtskrankheiten angesteckt zu haben. Mittels einer muttersprachlichen Beratung durch die Prostituierten- und Ausstiegsberatung THEODORA konnte schnell ein Termin beim Gesundheitsamt ausgemacht werden. Dabei wurde eine Zyste im Unterleib festgestellt – Geschlechtskrankheiten konnten ausgeschlossen werden.